Welttanzprogramm

Langsamer Walzer

entwickelte sich in den 20er Jahren in England aus dem Boston, dessen geradlinige Bewegungen in raumgreifende Drehungen verwandelt wurden. Er gilt als der schwierigste Standardtanz und ist dementsprechend auch der meistgeübte. 

  • Charakter des Tanzes: schwingend, weich und rund   
  • Takt: 3/4   
  • Tempo: 30 T/M   
  • Musikbeispiele: I Wonder Why / Moon River / Jessie / With Pen In Hand

Quickstep / Foxtrott

entstand um die Zeit des Ersten Weltkrieges. Die Einflüsse der SwingMusik ließen den Quickstep rhythmisch lockerer und damit einfacher zum Tanzen werden. Der Quickstep ist der prickelndste unter den "Standardtänzen": flott in seinen fortschreitenden Bewegungen, quirlig in seinen Hüpfschritten, so dass er heute der beliebteste moderne Gesellschaftstanz ist.

  • Charakter des Tanzes: heiter, lustig und spritzig   
  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 52 T/M   
  • Musikbeispiele: Nah Neh Nah / Sing, Sing, Sing / Mr. Sandman / Flying / Here I Go Again 

Tango

entstand im 19. Jahrhundert in Argentinien, ist einer der ausdruckstärksten Tänze. Die Bewegungen sind einmal hart, ruckartig, andererseits aber weich fast schleichend. Im Tango steckt Dynamik und Sanfmut zugleich, was auch die Tangomusik zum Ausdruck bringt. Internationale Durchschlagskraft erreichte der Tango um 1900 als Tango Argentino.

  • Charakter des Tanzes: im Wechsel dynamisch und sanftmütig   
  • Takt: 2/4 (4/8)   
  • Tempo: 33 T/M   
  • Musikbeispiele: Agatha / Jealousy / El Choclo / La Cumparsita

Wiener Walzer

geht auf einen uralten, im Alpenraum beheimateten Volkstanz (Ländler) zurück. Er wurde wegen seiner Ungezügeltheit oft bekämpft, manchmal sogar verboten, feierte zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem Wiener Kongreß wahre Triumphe.

  • Charakter des Tanzes: rotierend, schwingend   
  • Takt: 3/4   
  • Tempo: 60 T/M   
  • Musikbeispiele: Que Sera, Sera / Theme From A Summer Place / Frühlingsstimmen / Tulpen Aus Amsterdam

Cha Cha Cha

ist eine Abart der Rumba und letztendlich aus dem Mambo entstanden und eigentlich eine künstliche Tanzschöpfung, die erstmals 1953 vorgestellt wurde. Der kubanische Musiker Enrique Jorrin gilt als Schöpfer des Cha-Cha-Cha.

  • Charakter des Tanzes: lustig, frech und leichtsinnig   
  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 32 T/M   
  • Musikbeispiele: The Shoop Shoop Song / Smooth / Oye Como Va / Loco In Acapulco 

Rumba

stammt aus dem Mambo-Bolero und ist mit der Habanera verwandt. Der ursprünglich afrokubanische Werbungstanz ist heute der Klassiker unter den Lateintänzen. Dem dortigen Wesen entsprechend sollen die Bewegungen werbend, erotisch, erobernd sein. Die Hüftbewegung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Rumba gibt es in 2 Varianten: die schnelle Kubanische Rumba (CubanStyle), auch MamboBolero genannt, und die langsame Square Rumba (SquareStyle), auch RumbaBolero genannt.

  • Charakter des Tanzes: erotisch, sanft und weich   
  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 26 T/M   
  • Musikbeispiele: How Deep Is Your Love / Take My Breath Away / Something Stupid / Sealed With A Kiss

Samba

stammt aus Brasilien und ist aus den alten Kreistänzen der Bantu-Neger entstanden und kam 1924 unter dem heutigen Namen über den Ozean. Die große Zeit begann aber erst 1948/49 und wurde in Europa zum variationsreichen Turniertanz entwickelt.

  • Charakter des Tanzes: lebhaft, fröhlich und heiter   
  • Takt: 2/4   
  • Tempo: 53 T/M   
  • Musikbeispiele: Volare / La Cucaracha / Brazil / Love Is In The Air / La Vie En Rose 

Paso Doble

stammt aus Spanien, wird aber traditionellerweise den Lateintänzen zugeordnet. Er symbolisiert den Stierkampf, wobei die Dame nicht etwa den Stier, sondern das rote Tuch ("Capa") des Toreros darstellt.

  • Charakter des Tanzes: heißblütig, scharf und exakt   
  • Takt: 2/4   
  • Tempo: 62 T/M   
  • Musikbeispiele: Espana Cani / Auf In Den Kampf / Spanish Gypsy Dance / Eviva Espana / Jacky

Jive

wurde als Jitterbug um 1940 von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht und war der Tanz der Vor-Beat-Generation, aus dem sich schließlich der Rock'n'Roll entwickelt hat. Die Wesensart wird durch die Boogie-Musik bestimmt. In den frühen Jahren hat man dem Jive nicht viel Gutes nachgesagt. Der Tanzpapst aus London, Alex Moore, hatte 1940 im Ballsaal bis dahin nichts Abscheulicheres gesehen, Sprünge und Kicks wechselten sich mit Purzelbäumen, Heben der Partnerin u.a. ab.

  • Charakter des Tanzes: hart, weich und rhythmisch   
  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 44 T/M   
  • Musikbeispiele: Secret Love / Wake Me Up Bevor You GoGo / Jail House Rock / Heatwave / Pennywhistle

Slowfox

ist ein afroamerikanischer Tanz, wird den Standardtänzen zugeordnet, ist entstanden zu Beginn dieses Jahrhunderts und seit 1963 im Welttanzprogramm. Blues ist ein ruhiger, um 1920 aufgekommener Tanz, mit weichen Bewegungen und Schleichschritten, entlehnt aus dem Foxtrott und mit seinen sanften Melodien auf jeder Party vertreten.

Charakter des Tanzes: im Wechsel dynamisch und sanftmütig   

  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 28-32 T/M   
  • Musikbeispiele: King Of The Road / Theme Of The Pink Panther / New York, New York / Beyond The Sea / Close To You / My Guy

Boogie-Woogie

ist eine Stilart des Piano-Blues. Clarence 'Pinetop' Smith erfand den Begriff Boogie-Woogie, indem er den berühmten "Pinetop's Boogie Woogie" im Jahre 1928 aufnahm. In der Folge dieser Aufnahme wurde der Begriff mit dieser sehr speziellen Art von Musik in Verbindung gebracht. Die für den Boogie-Woogie typische Spielweise der linken Hand, bei der die Harmonien und der Rhythmus ohne große Sprünge auf den Tasten von dieser komplett übernommen werden, hat sich aus dem Ragtime entwickelt. Hier ist die Spieltechnik des Stride Piano üblich, bei dem die linke Hand sehr große und schnelle Sprünge durchzuführen hat. Da manche Pianisten spielenderweise mit einem Klavier auf einem Wagen gefahren sind, konnte man bei großen Sprüngen auf den Tasten diese nicht mehr treffen und hat sich so eine neue Begleitung überlegt.

  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 30-60 T/M   
  • Musikbeispiele: Rock Around The Clock / At The Hop / Flip Flop And Bop / Hey Bobba Needle / Der Gschupte Ferdl 

Tango Argentino

Der Tango entstand Mitte / Ende des 19.Jahrhunderts im Mündungsgebiet des Rio de la Plata. Hauptsächlich in Buenos Aires / Argentinien und in Montevideo / Uruguay durch die Emigranten aus Europa. Der Boom in Südamerika war ca. von 1930 - 1950 ( Carlos Gardel ) und ab 1950 dann weltweit über Paris durch Astor Piazzolla der den neuen Stil "Tango Nuevo" mitgründete. Der Tango Argentino ist ein Tanz des Herzens - Eine Umarmung. Tango ist ein Gefühlstanz , Stimmung , Musik , lebendiger Tanz. Der Tango Argentino gliedert sich in den melancholischen Tango, die fröhliche Milonga und den schwungvollen Vals.

  • Musikbeispiele: Libertango / Santa Maria Del Buen Aire / A Media Luz / Tanguera / Caminito / Volver

Mambo

Der Mambo entstand aus dem Son und dem Danzon. Im Refrain des Son tauchten erstmals neuartige Rhythmen auf, die sich schließlich verselbständigten. Für die Ausprägung des modernen Mambos war die Konfrontation der kubanischen Folklore mit der Jazz-Musik von nachhaltigem Einfluß. 1939 gab es eine Komposition mit dem Namen "Mambo", die für den Tanz namensgebend gewesen sein dürfte. Der Mambo wurde während des Zweiten Weltkrieges von kubanischen Musikern nach New York gebracht und kam von dort aus 1955 nach Europa. Perez Prado verhalf dem Tanz mit dem "Rio Mambo" zum endgültigen Durchbruch. Aufgrund seiner rhythmischen Kompliziertheit wurde er jedoch bald vom Cha-Cha-Cha und der in England choreografierten Kubanischen Rumba, die auf dem Mambo aufbaut, verdrängt. Im Jahre 1987/88 hatte eine Filmwelle den Mambo wieder ins Bewußtsein gebracht. Mit dem Film "Dirty Dancing" wurde der Mambo in erotischer Form wieder auf das Tanzparkett geholt.

  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 40-50 T/M   
  • Musikbeispiele: The Time Of My Life / Tequila / Papa Loves Mambo / Mambo Nr. 5 / Jonny?s Mambo /De Todo Un Poco / Hakuna Matata

Discofox

Discofox kam Anfang der 70er Jahre aus dem klassischen Foxtrott durch Erweiterung um Elemente aus Swing, Boogie und dem amerikanischen Two-Step hervor. In den USA entstand der Hustle, in Eurpa der Discofox. Immer mehr Elemente aus Tänzen wie Rock'n'Roll, Boogie, Swing, Mambo, Salsa, und Cha Cha Cha wurden in den Discofox integriert. So kombiniert er die aus dem Foxtrott abgeleiteten Schrittmuster mit der Improvisationsfreiheit des Swing, den Wickelfiguren des Salsa und den Figuren aus Boogie. Der Discofox wird nahezu auf der Stelle getanzt und ist damit auch auf einer begrenzten Tanzfläche tanzbar.

  • Charakter des Tanzes: schwungvoll, fetzig, mitreissend   
  • Takt: 4/4   
  • Tempo: 30-40 T/M   
  • Musikbeispiele: Y.M.C.A / I Will Survive / Night Fever